02. Das Selbst
Die Selbstliebe ist jene Liebe, die ich in mir, mir gegenüber fühle. Viel mehr ist sie für mich eigentlich das phänomenale Zeichen, dass ich gelernt habe, mich so anzunehmen, wie ich bin. Und zwar die Annahme meiner Eigenstärken und auch jener meiner Charakterzüge, von denen ich nicht so sehr begeistert bin.
Die Annahme meines Selbst beinhaltet auch, dass ich mir erlaubt habe, mehr die Dinge zu tun, die ich sehr liebe und von denen ich überzeugt bin. Obwohl die Gesellschaft in diesem heutigen Weltbild, ununterbrochen will, dass ich viele Dinge tue, die ich im Grunde gar nicht tun will. Ja, es sind vor allem jene Dinge, an der die Seele droht zu zerbrechen, weil diese Dinge so sehr einseitig sind. Es sind jene Aufgaben, die erledigt werden müssen, sie entsprechen eher der Verstandesebene. Natürlich ist auch der Verstand sehr wichtig für unsere Seele, es darf aber unser tagtägliches Leben auf keinen Fall dominieren.
Dominiert eines der Ebenen mehr als die Andere, bin ich entweder in einer Art seelischen Zwischenwelt, oder ich ticke dann sehr oberflächlich und mir fehlt dann im Gegenzug das Gefühl des tiefen Seelischen. Wenn das Verstandesmäßige dominiert, befinde ich mich in einer Manipulation und eine Art Trancezustand. Denn, alles, was keine Seele zu haben scheint, befördert mich ganz schnell in einen komatösen Zustand der Seele.
Die Seele ist esentiell. Die Seele hat im Vorrang zu sein, ist dies nicht der Fall, kann von keiner Selbstliebe gesprochen werden. Die Seele ist Liebe. Die Seele besteht aus Liebe. Und die Dinge, die ich in Liebe tue, haben eine Seele und eine sehr starke Frequenz im Weltall/Universum in mir und um mich herum. Ich bin dann Eins mit allem, was Ist.
Neale Donald Walsch
Das höchste Gefühl ist die Erfahrung der Einheit mit Allem-Was-Ist.
Dies ist die große Rückkehr zur Wahrheit, welche die Seele ersehnt.
Dies ist das Gefühl vollkommener Liebe.
Die Seele ist auch ein geniales Dasein und sie ist auch natürlich prädestiniert dafür, das tägliche Leben so gestalten zu können, dass das Leben nicht nur in Verstandesmäßiger und daher in Krankmachender Art fliesst. Teile des heutigen negativen Wissens sagt uns, dass wir nur Verstandesgemäß ticken sollen, damit wir es überhaupt zu etwas bringen können im Leben. Und ich sage, die Seele kann sehr wohl und auch ganz und gar entscheiden, welcher Lebensablauf am gesündesten für den Menschen ist.
Das Leben so zu gestalten (“zu dürfen”), welches der Seele entspricht, führt einfach zu glücklichen Stunden in unserem Leben und mündet in ein Wirken in Harmonie. Die Seele baumelt dann und sie ist außer Raum und Zeit.
Der große Moscheeerbauer Seinerzeit im osmanischen Reich, Namens Sinan der Große, hat sich, bevor er eine neue Moschee erbaute, sich vorher in den Wald gesetzt und betrachtete alles, was sich ihm im Wald darbot. Er baumelte im Wald also seine Seele und versuchte dabei auch, die hervorragende Naturarchitektur in seine Seele hineinzuziehen, um diese dann in seinen erbauten Gebäuden widerspiegeln zu lassen. Es kam also somit vielmehr zu einem Gemisch (Alchemie) in seinem Inneren, welches sich aus seiner Seele und der herausragenden Natur zusammensetzte und ihm dann die atemberaubenden Ideen schenkte, die man heute und zwar noch so, wie zu Sinan’s Zeiten sich betrachten kann.
Sind wir in Liebe und außer Zeit und Raum, so sind wir in der Liebe zu uns selbst. Eine gesunde Selbstliebe ist dann präsent, wenn wir in Harmonie sind und wir ein Gefühl des Zusammenwirkens von Allem in uns intensiv fühlen. Wir denken dann, wir sind am richtigen Ort und fühlen uns in der richtigen Zeit. Wir sind dann überzeugt von unserem Tun und Wirken in allen Dingen, die unser Leben umgeben. Spüren wir die Selbstliebe, so haben wir erkannt, dass wir ein Gottes Geschöpf sind. Nämlich jenes Geschöpf, welches Gott mit viel Liebe erschuf. Wir fühlen dann die Pracht des Menschseins und sind dann von Glück erfüllt.
28.02.2022